Finanzierung Ganztag Grundschulen

Schule am Harl
Schule am Harl

Die Finanzierung der Betreuung der Grundschulkinder im Ganztag, ist eigentlich Aufgabe des Landes. In Bückeburg hat man sich darauf geeinigt, das eine gute Betreuung auch mit ausreichend finanziellen Mittel ausgestattet sein soll und darum beteiligt sich die Stadt seit Jahren bisher mit einer Summe von rund 50 tsd Euro im Jahr. Bei den steigenden Kosten wächst der Unmut der Verwaltung und der kommunalen Politik, weil das Land Niedersachsen wenig Interesse daran zeigt sich ebenfalls finanziell zu beteiligen. Der Wunsch der Verwaltung, die Ganztagsfinanzierung über ein festes Budget zu deckeln, ist aus finanzieller Sicht verständlich und erstmal ein einfaches Vorgehen.

Wir sehen allerdings das Problem, dass die Schulen ihr Ganztagsangebot so nicht mehr vollumfänglich aufrecht halten können. Die Organisation des Ganztagsangebotes liegt bei Schulen und diese arbeiten mit Vereinen, Privatpersonen und Honorarkräfte zusammen. Festangestellte, vollausgebildete pädagogische Fachkräfte, wie man es sich vom Land wünscht, gibt es nicht. Somit ist das Ganztagsangebot nicht nur aus personeller Sicht schwer planbar, sondern auch aus finanzieller. Durch eine Deckelung der Summe besteht die Gefahr, dass ein mühsam zusammengestelltes Angebot schließlich nicht realisiert werden kann, weil einfach das Geld fehlt.

Im Sinne der Kinder und der Eltern sollte die Stadt darum weiterhin die Kosten des Ganztagsangebots vollumfänglich ausgleichen. Als Orientierung für den Haushalt kann immer das Vorjahr dienen und die zu erwartenden Abweichungen sind unseres Erachtens im Volumen des städtischen Haushalts nicht gravierend.

Die Lösung des Problems sollte aus unserer Sicht aber auf einem anderen politischem Wege angegangen werden: Parteien müssen ihre Landtagsabgeordneten ansprechen, die Stadt im niedersächsischen Städtetag aktiv werden und die Elternvertreter*innen mit dem Landeselternrat diesbezüglich Kontakt aufnehmen. Eine garantierte und qualitativ ansprechende Abdeckung des Ganztags mit planbaren Kosten ist unseres Erachtens nur mit festangestellten, pädagogischen Fachkräften möglich. Diese nehmen selbst die Betreuung wahr, kümmern sich aber auch um Angebote durch Dritte (Vereine, Privatpersonen, Honorarkräfte), und können bei Ausfall kurzfristig einspringen. Es bleibt zu hoffen, dass das Land rechtzeitig eine ausreichende Anzahl einstellt.

Auf gar keinen Fall darf der Streit zwischen Kommune und Land auf dem Rücken der Kinder, Eltern und Lehrer*innen ausgetragen werden.

KITA - Container mieten oder Modulbauweise?

Kita My­Dagis in Köln-Rodenkirchen
Kita My­Dagis in Köln-Rodenkirchen

Die 2017 angemieteten Container der Kita Straussweg sind eine Übergangslösung und können wegen ihres technischen Zustandes nicht weiter genutzt werden.

Doch obwohl sinkenden Kinderzahlen prognostizierte wurden, brauchen wir diese Räume auch aktuell um den Bedarf an Kindergartenplätzen abzudecken.

Zwar lautet die Prognose auch heute wieder das wir mittelfristig weniger Kinder in den Kitas haben werden, aber diese Prognosen haben sich auch vor 5 Jahren nicht erfüllt. Zudem sind bisher nur 50% der Kinder unter 3 Jahren in einer Krippe, steigt hier der Bedarf fehlt es uns schlicht an Betreuungsplätzen.

Der Verwaltung liegt ein Angebot ( März 2022 ) von ca. 1 Millionen Euro für den modernen Ersatz der Mietcontainer am Standort Straussweg vor, feste Mietdauer 5 Jahre und im Gebäudebestand der Stadt wurden keine dauerhaft freien Räume von geeigneter Größe und mit Außenspielmöglichkeiten für die Unterbringung von Kita-Gruppen gefunden.

Aus Sicht der SPD ist das Aufstellen von teuren Mietcontainer aber nicht die einzige Lösung. Der Neubau einer Kita in serieller Modulbauweise ist für uns die nachhaltigere Lösung ist. Beim seriellen Bauen werden Bauteile wie Wände, Decken usw vorgefertigt und müssen auf der Baustelle nur noch montiert werden. Generalunternehmen haben im Baukastensystem Pläne für Kitas entwickelt, die nach Gruppenstärke geordert werden können und deren Bauzeit bei nur wenigen Monaten liegt.

Zudem beitet diese Bauweise die Möglichkeit einer flexiblen Nachnutzung, denn durch die freitragende Bauweise ohne tragende Innenwände, kann so ein Gebäude jederzeit erweitert, aufgestockt und umgebaut werden.

Die Kosten für eine KiTa für zwei Gruppen in serielle Bauweise liegen bei ca. 1,5 Millionen Euro. Das ist ein hoher Betrag, jedoch ist er in Relation zu einer Million Euro für die Mietcontainer zu sehen. Zudem sind es Investition in ein eigenes Bestandsgebäude, das einen Wert darstellt.